Eine Nutzungsänderung ist notwendig, wenn ein Gebäude oder ein Grundstück anders genutzt werden soll, als es in der Baugenehmigung oder im Bebauungsplan festgelegt ist. Auch ohne bauliche Veränderung muss in den meisten Fällen eine Nutzungsänderung als Bauantrag gestellt werden!

Beispiele für eine Nutzungsänderung sind:

• Ein Kellerraum, der bisher als Lager genutzt wurde, soll zu Wohnzwecken umgenutzt werden.
• Änderung eines Einzelhandelsgeschäfts in ein Kosmetikstudio
• Wohnraum soll als Ferienwohnung genutzt werden

Wer eine Nutzungsänderung plant, muss bei der zuständigen Baubehörde einen Antrag stellen und verschiedene Unterlagen wie Lageplan, Bauantrag und eine Beschreibung der geplanten Nutzungsänderung einreichen. Die Behörde prüft dann, ob die geplante Änderung mit den bestehenden Vorschriften und Auflagen vereinbar ist und erteilt gegebenenfalls die Genehmigung.

Ja, du benötigst aktuelle Bestandspläne (Grundriss, Schnitt und eine Ansichtszeichnung) deiner Immobilie. Diese kannst du im Formular als PDF-Datei hochladen.

Als Eigentümer deiner Immobilie hast du mehrere Möglichkeiten, um die Bestandspläne zu finden:

• Zunächst kannst du in deinen Unterlagen nachsehen, ob du eine Kopie der Pläne hast. Unten siehst du, wie die Pläne aussehen.
• Alternativ kannst du dich auch an den Makler wenden, der dir die Immobilie verkauft hat. Frage ihn, ob er dir die Pläne als PDF-Datei zuschicken kann.
• Wenn du deine Immobilie nicht gekauft, sondern selbst gebaut hast, kannst du dich an den Architekten wenden, der deine Immobilie geplant hat. Du kannst ihn bitten, dir die Pläne als PDF-Datei zu schicken.
• Eine andere Möglichkeit wäre, beim zuständigen Bauamt oder Katasteramt nachzufragen, ob dort Pläne deiner Immobilie vorhanden sind.

Grundriss Beispiel:

Einen Antrag auf Nutzungsänderung als Bauantrag kann grundsätzlich jeder stellen, der Eigentümer oder Besitzer des betreffenden Grundstücks ist oder vom Eigentümer oder Besitzer dazu ermächtigt wurde.

Der Antrag muss jedoch in der Regel von einem Bauvorlageberechtigten unterzeichnet sein, der die erforderlichen Pläne, Berechnungen und Beschreibungen (Bauvorlagen) beibringt und die Bauantragsformulare ausfüllt. Bauvorlageberechtigt ist z.B. ein Architekt oder Bauingenieur. In manchen Fällen ist es auch möglich, dass der Antragsteller selbst über eine solche Qualifikation verfügt und den Antrag ohne Hilfe eines Bauvorlageberechtigten einreichen kann. Es empfiehlt sich jedoch in jedem Fall, sich vorab bei der zuständigen Bauaufsichtsbehörde zu erkundigen, welche Voraussetzungen für den Antrag auf Nutzungsänderung als Bauantrag erforderlich sind.

Wir benötigen in der Regel zwischen 2 bis 4 Wochen, um die Nutzungsänderung zu prüfen und alle Unterlagen zusammenzustellen. Danach entscheidet die Bauaufsichtsbehörde innerhalb von drei Monaten, ob die Nutzungsänderung genehmigt wird. Im vereinfachten Baugenehmigungsverfahren und im Fall des § 77 muss die Entscheidung sogar innerhalb von sechs Wochen getroffen werden.

Wenn du eine Immobilie besitzt und deren Nutzung ändern möchtest, musst du vorsichtig sein. Wer eine Nutzungsänderung vornimmt, ohne die erforderlichen Genehmigungen einzuholen und die notwendigen Schritte zu unternehmen, kann erhebliche rechtliche Probleme bekommen.

Ohne Nutzungsänderung können Bußgelder von bis zu 50.000 Euro verhängt werden. Außerdem kann deine Immobilie beschlagnahmt werden, wenn du sie ohne Genehmigung anders nutzt als geplant. Kommt es durch die ungenehmigte Nutzung zu Personenschäden, bist du persönlich haftbar und musst für alle entstandenen Kosten aufkommen.

Auch deine Gebäudeversicherung kann betroffen sein. Wenn du eine Immobilie anders nutzt als im Bauantrag festgelegt, kann es sein, dass diese im Schadensfall nicht zahlt. Vergewissere dich daher immer, dass alle notwendigen Genehmigungen vorliegen, bevor du Änderungen an deiner Immobilie vornimmst.